Vorstandsarbeit

Als Teil unseres ehrenamtlichen Vorstands bestimmst du regelmäßig über wichtige Entscheidungen und die Ausrichtung unserer verbandlichen Arbeit mit. Eine spannende Aufgabe, bei der du viel lernen, kreativ werden, Verantwortung übernehmen und viel Spaß haben kannst.

So funktioniert das Jugendwerk

Ein Interview mit Julia aus unserem Vorstand

 

Wie funktioniert das Jugendwerk?

Das Jugendwerk charakterisiert sich durch die Selbstorganisation. Das heißt: junge Menschen erhalten die Möglichkeit, sich selber zu organisieren und Veranstaltungen, Ferienfreizeiten, Feiern, Kochabende etc. für sich selbst, aber eben auch für andere junge Menschen zu gestalten. Der Vorteil daran ist, dass man einen festgelegten Rahmen hat und so viel Hilfe dabei bekommt, wie man braucht (z.B. Räumlichkeiten, ein finanzielles Budget etc.).

Da das Jugendwerk mittlerweile groß ist und viele Mitglieder hat, wird ein Vorstand benötigt, um das Organisatorische zu koordinieren. Also wird alle zwei Jahre auf einer Mitgliedsversammlung der Vorstand gewählt, der aus einem Vorsitzenden, einer Vorsitzenden, einer Stellvertretung, Beisitzer*innen und Revisoren besteht. Die drei erstgenannten bilden den geschäftsführenden Vorstand: sie übernehmen etwas mehr Verantwortung als die anderen, z.B. dürfen sie Rechnungen unterschreiben und sind die ersten Ansprechpersonen für ernstere Angelegenheiten.  Beisitzer*innen haben aber ebenso ein Stimmrecht, wenn in einer Vorstandssitzung eine Entscheidung getroffen werden muss. Sie müssen jedoch nicht „das Geschäft führen“ und können sich eher zurückziehen, wenn etwas dringend oder ungern erledigt werden muss. Revisoren haben kein Stimmrecht, dürfen aber trotzdem an allen Vorstandssitzungen und anderen Vorstandsaktivitäten dabei sein. Ihre Aufgabe ist es, vor der Mitgliedsversammlung die Finanzen zu überprüfen.

Wie sieht eine Vorstandssitzung aus?

Eine typische Vorstandssitzung läuft so ab, dass zu Beginn die Tagesordnung bestimmt wird. Dort stehen wichtige Themen drauf, die besprochen werden sollen und im Vorfeld gesammelt wurden. Eine Person moderiert und führt bei der Sitzung durch die Tagesordnung. Manche Themen sind sehr kurz, andere brauchen hingegen mehr Zeit und müssen ausgiebig diskutiert werden.
Oft ist es nicht einfach, eine gute Entscheidung zu treffen. Gemeinsam haben wir es jedoch bis jetzt immer geschafft. :)
Zwischendurch essen wir zusammen (vor Corona hat eine sich abwechselnde Person für alle gekocht). Es gibt auch immer leckere Snacks und Getränke. Die Verpflegung ist immer super beim Jugendwerk :D
Nach 2,5-4h ist eine Sitzung zu Ende und alle fahren meist zufrieden und vor allem sehr satt nach Hause.

Wieviel Zeit brauche ich für ein Ehrenamt im Vorstand?

Das ist ganz unterschiedlich, was ich auch richtig gut finde – je nachdem, wie viele Projekte/Veranstaltungen gerade anstehen und wie die persönlichen Kapazitäten sind.
Vorstandssitzungen, an denen man als Vorstandsmitglied regelmäßig teilnehmen sollte, finden ca. ein Mal im Monat statt.
Darüber hinaus übernimmt jeder so viel, wie er gerade kann und möchte. Wenn man Zeit und Lust hat, kann man auch mehrmals wöchentlich etwas mit dem Jugendwerk machen. :) Wenn man jedoch gerade eine stressige Phase im Leben hat, kann es auch passieren, dass man zwei Monate gar nichts beim Jugendwerk macht. Mit einer guten Kommunikation ist auch das dann völlig in Ordnung.

Was kann ich tun, um auch im Vorstand tätig zu werden?

Um im Vorstand mitmachen zu können, muss man Jugendwerksmitglied in Essen sein. Das geht aber ganz einfach über einen Mitgliedsantrag. Dafür muss man keine Voraussetzungen erfüllen, außer: man muss unter 30 Jahre alt sein. Dadurch wird dafür gesorgt, dass eben wirklich junge Leute im Vorstand sind und die Organisation und Verantwortung lernen. (Der Mitgliedsbeitrag ist auch nicht so hoch, sodass alle mitmachen können – er beträgt für Minderjährige 1€ pro Jahr, für Volljährige 1€ pro Monat.)

Warum lohnt es sich, auch ehrenamtlich aktiv zu werden?

Ich sage immer gerne: das Jugendwerk ist von jungen Leuten, für junge Leute. :D Hier kann man seine Meinung als junger Mensch gut einbringen, wird ernst genommen und erlebt ein wertschätzendes Umfeld. Durch die Vorstandsarbeit lernt man unglaublich viel. Zum einen bekommt man einen guten Einblick in die soziale Arbeit, da wir uns im Vorstand auch mit unseren Jugendeinrichtungen beschäftigen. Zum anderen lernt man andere junge Menschen kennen, die die gleichen Werte teilen.

Am besten finde ich übergreifende Jugendwerksveranstaltungen, bei denen man ein Wochenende lang mit Leuten aus ganz Deutschland zusammenkommt. An der Vorstandsarbeit gefällt mir am meisten, dass man lernt, mit Verantwortung und „Entscheidungsmacht“ gewissenhaft umzugehen. Man sammelt (unbewusst) demokratische Erfahrung.

Besonders cool fand ich, als ich mit 20 Jahren als Vorstandsmitglied bei Bewerbungsgesprächen für eine pädagogische Fachkraft dabei sein durfte – wo kann man sonst schon so früh die Erfahrung machen, bei Bewerbungsgesprächen „auf der anderen Seite“ zu sitzen?

Insgesamt entscheiden wir also ziemlich viel: wer eingestellt wird beim Jugendwerk, wofür wie viel Geld ausgegeben werden soll, welche tollen Veranstaltungen geplant und durchgeführt werden sollen, wohin eine neue Ferienfreizeit gehen soll usw. Überfordert fühlen wir uns dabei aber nur sehr selten, da wir zum Glück von einigen hauptamtlichen Mitarbeitenden unterstützt werden, die uns beratend zur Seite stehen.